Heilig Kreuz Kirche Harburg

Laut derzeit vorliegenden Informationen wurde die alte Kapelle um 1855 gebaut, dies ist in einem offiziellen Schreiben vom 09.05.1969, vom Vermessungsamt niedergeschrieben. Das Fundament der alten Kapelle war, wie damals üblich, nicht sehr stabil, sodass man immer wieder, in bestimmten Zeiträumen Renovierungen vornehmen musste. Die schlechte Beschaffenheit war dann auch im Jahre 1952 der Anlass, dass man einen Kirchenbauverein gründete. Laut einer Satzung des Vereins sollte die Kapelle bei der 1950 neu erbauten Schule (jetzt Schlosserei Gillmeier) errichtet werden, aber wegen fehlender Grundstücksabtretungen zog sich dieses Projekt in die Länge und 1960 hoffte man dies im Zuge des Baus der Umgehungsstrasse verwirklichen zu können, aber diese Straße ist nie gebaut worden. Der letzte Hinweis warum die Kirche damals nicht gebaut wurde ist aus dem Protokoll der am 19.06.1966 anberaumten „Kirchenversammlung“ ersichtlich: „ Der Vorstand erläuterte den Standpunkt, warum wir keine neue Kapelle bauen können, da wir von keiner Seite einen Zuschuss bekommen und so viel Eigenkapital können wir unmöglich aufbringen. Es wäre auch Unsinn zu bauen, denn bei dem heutigen Priestermangel können wir auf keinen ständigen Gottesdienst zählen. So haben wir uns entschlossen die alte Kapelle wieder instand zu setzen“. 
 
1966 wurde dann wieder eine größere Renovierung unternommen und in den nachfolgenden Jahren das Notwendigste in Stand gesetzt. Bei einer Versammlung am 27.12.1996 wurde in einer Beschlussfassung des Kirchenbauvereins endgültig ein Neubau beschlossen. Dies war vor allem möglich, nachdem die Voraussetzung durch den Kauf und Abriss des ehemaligen Schmidbauer-Anwesens durch die Gemeinde, im Rahmen der Dorferneuerung gegeben war. Bei einem Ortstermin Mitte Januar 1997 mit Bürgermeister Josef Maierhofer, Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege, der Diözese Regensburg, Pfarrer Anton Beer und der Vorstandschaft des Kirchenbauvereins wurde die grundsätzliche Genehmigung erteilt. Eine vorläufige Schätzung, durch Architekt und Bauoberrat Bichler ergab eine Summe von 240.000 DM, allerdings alle Arbeiten eingerechnet. 
 
Nach genauerer Nachrechnung des Kirchenbauausschusses kam man allerdings auf einen Betrag von 120.000 DM, mit gleichzeitiger Altarrenovierung mit veranschlagten 20.000 DM. Der ursprüngliche Plan, mit dem Neubau Anfang 1998 zu beginnen, wurde aber auf Anraten von Bauoberrat Kreiner und Bürgermeister Maierhofer, wegen der sonst nicht gewährleisteten Zuteilung von öffentlichen Mitteln auf Ende 1997 vorgezogen. Der letzte Gottesdienst fand dann am 15.09.1997 in der alten Kapelle statt. Der Altarabbau erfolgte am 20. September, der Turm, das Kreuz, sowie der Dachstuhl wurden Ende September abgenommen und der totale Abriss erfolgte am 04. Oktober durch die Firma Haas. Am 10. Oktober war bereits das neue Grundfest erstellt, von da an ging es dann unerwartet schnell voran mit dem weiteren Aufbau, alles in Eigenregie. Unermüdliche Helfer schufen in unzähligen Arbeitsstunden schier Unmögliches. Bereits am 22. Oktober 1997 konnte der Dachstuhl aufgesetzt und die Kirche winterfest gemacht werden. Im Frühjahr 1998 wurde dann der neue Turm aufgestellt, das Dach eingedeckt und die Außenwände verputzt. Ein Kuriosum ergab sich am 01. April 1998, als von der Ettlinger
Landjugend der alte Kirchturm entführt worden war, hatten es die Harburger Kirchenbauer gar nicht bemerkt, denn er stand irgendwo in der Ecke, da er ja nicht mehr gebraucht wurde und das irgendwo ein Kirchturm entwendet wird, hört man nicht alle Tage. Erst nach einem Anruf der Ettlinger den „Kirchturm“ auszulösen, wurde der Diebstahl bemerkt. Nachdem das aber seitens der Harburger nicht mehr als Kavaliersdelikt angesehen wurde, blieb der Kirchturm unausgelöst in Ettling. Durch Zufall und auf Vermittlung von Bauoberrat Michael Kreiner zeigte ein Wallersdorfer Fischer Interesse an dem Turm um ihn in seinem Garten
aufzustellen. Bis Ende Juli war auch der Innenputz erstellt und bereits am 19. September kehrte der neu restaurierte Altar zurück. Ende 1998 und im Frühjahr 1999 wurde der Vorplatz gebaut und die Inneneinrichtung fertiggestellt, die Gesamtkosten beliefen sich, inklusiv Altarrenovierung, auf 105.400 DM. Nachdem man also finanziell gut über die Runden gekommen war, ging man getrost an die Planung zur Einweihung der neuen Harburger Kirche. Am Sonntag, 18. Juli 1999 nahm dann Weihbischof Vinzenz Guggenberger die Weihe der Harburger Heilig-Kreuz-Kirche vor.
 
Der Altar der Kirche, stammt aus der Schlosskapelle von der Burg, derer von Ahausen, die auf dem jetzigen Kalvarienberg in Landau stand. Die Entstehung der Burg, mit der dazugehörigen Schlosskapelle ist nicht bekannt, verm. wohl vor 1513. Die Kapelle wurde aber weiterhin genutzt, denn der Hochaltar, im Stil des Frühbarocks stammt aus der Zeit um 1650. Im Jahre 1710 nahm sich Stadtpfarrer Rappoltsberger dieser Kapelle an und benannte sie Kalvarienkirche. Mitte des 18. bis Beginn des 19. Jahrhunderts verfielen Reste der Burg und des Kirchleins, sodass man beide 1834/1835 abriss. Der Altar wurde zwischengelagert und dann 1855 in der damals neuen Dorfkirche in Harburg eingebaut. Ein Aufsatz für den Altar, welcher das Gnadenbild der "Maria mit dem geneigten Haupt" zeigt, wurde 1712 angefertigt, ist ca. 60 cm hoch und befindet sich heute im Heimatmuseum Landau. So steht in Harburg der ursprüngliche Altar wie er einst für die Schloßkapelle angefertigt worden war. Der Altar zeigt auf dem Altarretabel aus der Zeit um 1680, seit der Renovierung 1998 wieder in leuchtenden Farben, die Kreuzigung Christi auf Golgata, deshalb ist auch die Kirche dem Fest Kreuzerhöhung geweiht, Patrozinium am 14. September. Als Assistenzfiguren zieren den Altar Johannes der Täufer (rechts) und Johannes der Evangelist  (links), aus welcher Zeit sie stammen ist nicht bekannt, wahrscheinlich ein Mitbringsel aus der alten Schlosskapelle. In der Mitte des Altars eine spätgotische Madonna mit dem Jesuskind aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammend. Weitere religiöse Requisiten im linken Kirchenschiff sind eine Pieta aus der Schule von Ignaz Günther und ein Kruzifix neuer Machart, ein volkstümlich, dramatisches Schmerzensbild. Auf der Eingangsseite die restaurierte Kriegergedenktafel der gefallenen Harburger und die Hl. Ottilie. Im rechten Kirchenschiff befinden sich ein Gnadenbild, der Hl. Johannes Nepomuk, der Hl. Christophorus und eine Statue des Hl. Bruder Konrad. Den Chorbogen ziert ein großes Kreuz Christi, das immer wieder bei verschiedenen Vereinsfesten den Festaltar schmückt. Die weitere Ausstattung, aus dem 18. / 19. Jh.